Rund 20.000 Kredite werden jeden Tag in Deutschland vergeben. Viele von ihnen sind von langer Hand geplant und die Kreditsumme wurde genau berechnet. Trotz alledem kann es immer wieder vorkommen, dass der aufgenommene Kredit nicht ausreicht, um das geplante Vorhaben komplett in die Tat umzusetzen. Dann muss – soweit möglich – ein Kredit erhöhen stattfinden. Wie dies funktioniert und was Sie dabei unbedingt beachten sollten, haben wir hier für Sie zusammengefasst.
Wann kann das Kredit erhöhen zum Thema werden?
Auch wenn im Vorfeld genau geplant und gerechnet wird, kann es doch immer wieder passieren, dass die aufgenommene Kreditsumme nicht ausreicht, um das geplante Vorhaben komplett in die Tat umzusetzen. Besonders Immobilienkredite oder Sanierungs- beziehungsweise Renovierungskredite sind bekannt dafür, dass sich die angefallenen Kosten nicht mit der Kreditsumme decken und daher eine Nachfinanzierung stattfinden muss. Gelingt dies, indem der Kredit einfach erhöht wird, ist alles in Ordnung. Ergeben sich aus der Erhöhung jedoch völlig andere Kreditkonditionen, kann das für den Kreditnehmer recht unangenehm sein. Denn dann steigt auch seine monatliche Belastung durch den Kredit und die Rückzahlung wird erschwert.
Wie sollte vorgegangen werden?
Wenn Sie einen Kredit erhöhen wollen, dann sollten Sie immer erst einmal schauen, ob Ihr monatliches Budget dies überhaupt zulässt. Passt das Einkommen zu den Ausgaben und bleibt ausreichend Geld zur Verfügung, um die größere Kreditlast tragen zu können?
Viele Banken und Sparkassen bieten die Krediterhöhung direkt über einen Service Mitarbeiter des entsprechenden Bankhauses an. Es muss also nicht erst ein Termin mit einem Berater vereinbart werden, der dann zur Erhöhung berät und die entsprechenden Wege einleitet. Vielmehr reicht es aus, wenn ein Service Mitarbeiter über die geplante Erhöhung informiert wird. Dieser schaut sich dann den aktuellen Kredit sowie dessen Verlauf an, fragt die Schufa ab und entscheidet dann kurzfristig, ob eine Erhöhung möglich ist oder nicht.
In der Regel wird dabei nicht die Laufzeit verlängert, sondern die monatliche Rate aufgestockt. Auf Wunsch kann in einzelnen Fällen auch an der Laufzeit eine Veränderung stattfinden. Dies kann dann aber immer dazu führen, das sich der Effektivzins verändert, was zu einer völlig neuen Kreditberechnung führt. Wir empfehlen die Laufzeitanpassung daher nur bedingt, weil sie meist mehr Nachteile als Vorteile für den Kreditnehmer mit sich bringt.
Ist das Erhöhen eines bestehenden Kredites besser als ein neuer Kredit?
Ob es besser ist, einen Kredit zu erhöhen oder eher einen neuen Kredit aufzunehmen, hängt von mehreren Faktoren ab. Einerseits will man als Kreditnehmer immer ein günstiges Angebot in Anspruch nehmen. Zudem soll sich die Kreditaufnahme einfach gestalten und nicht unnötig Zeit kosten.
Ein Kredit erhöhen kann daher immer dann die beste Wahl sein, wenn Sie dadurch von den günstigen Zinsen, die der Kredit mit sich bringt, auch weiter profitieren können. Erhöhen sich die Zinsen durch die Aufstockung, sollten Sie lieber immer erst einmal schauen, ob Sie nicht einen neuen – zusätzlichen – Kredit zu besseren Konditionen bekommen. Eine Erhöhung der Zinsen kann immer dann geschehen, wenn die Kreditsumme deutlich angehoben wird oder wenn sich Ihre Voraussetzungen für die Kreditaufnahme verschlechtert haben.
Auch wenn Sie den Kredit problemlos erhöhen können, sollten Sie sich immer im Vorfeld mit Hilfe eines Kreditrechners einen Überblick über andere Angebote verschaffen. Vielleicht gibt es inzwischen deutlich bessere Angebote und ein Kredit erhöhen ist gar keine allzu gute Option, weil sich beispielsweise eine Umschuldung viel eher empfiehlt. Hier lohnt es also, sehr genau zu schauen und zu vergleichen, bevor ein Kredit einfach erhöht wird. Schließlich möchten Sie am Ende nicht nur mehr Geld zur Verfügung haben, sondern auch möglichst wenig zusätzliches Geld in die Hand nehmen müssen, um den Kredit an die Bank zurückzuzahlen.